Otto F. Kernberg

– ein Experte, der uns über sexuell erregende Triumphe von Grundschülerinnen beim Sex mit ihrem Papa aufklärt – und über noch viel mehr …

Eine Grundschülerin von noch nicht zehn Jahren erlebe den sexuellen Missbrauch durch ihren Vater „in typischer Weise … als einen sexuell erregenden Triumph über ihre Mutter“. Die erwachsene Frau, die wegen dieses Ereignisses unter schweren Depressionen leidet, müsse „ihre Schuld tolerieren“ (Kernberg, 1999, S. 13).

 

Der Mann, dem das Verdienst zukommt, uns kenntnisreich in die perversen Abgründe von kindlichen Vergewaltigungsopfern einzuführen:

Professor Otto F. Kernberg 
Präsident der
Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA)
von 1997-2001,
bis ins Jahr 2008 mit Sitz im „wissenschaftlichen Beirat“
der „Lindauer Psychotherapiewochen“
(und dort weiterhin gerngesehener Referent)

 

Einige weitere schlaglichtartige Äußerungen
aus seinen “Lindauer Thesen” (1997/1999)

Kein Mitleid mit den Opfern:

 

Über die Lust, PatientInnen aus dem Fenster zu werfen:

 

Über die angebliche Täterschaft einer vom Therapeuten sexuell missbrauchten Patientin (Therapie-Effekt: Selbstmord der Patientin):

 

Über den Ursprung “chronischer Aggression” – Mutterbrust ist schlimmer als jedes KZ:

 

Die Welt des Kindes aus Kernbergs Sicht (1990, 1991, 1993, 1999)

  • Zunächst möchte ich den „theoretischen“ Hintergrund von Prof. Kernberg ein wenig näher erläutern. Während Freud sich noch eher darauf konzentriert, die Perversionen von 2-5jährigen anzuprangern, spezialisiert sich Herr Kernberg vor allem auf Säuglinge: Sie zerstörten durch ihre perverse Triebhaftigkeit („orale Wut“ und „oralen Neid“ – was immer das sein mag) die Eltern-Kind-Beziehung. Er treibt damit die Freudsche Lehre in ihrer Konsequenz auf die Spitze.
  • Auf der Grundlage seiner theoretischen Sicht kommt Kernberg dann in der Praxis zu einer beispiellosen Gleichgültigkeit und Kälte gegenüber den Leidenserfahrungen seiner KlientInnen.
  • Kernberg benennt freimütig, was seiner Vorstellung nach ein guter Therapeut können sollte: „Wir müssen uns also mit dem Kommandanten des Konzentrationslagers, mit dem Folterer in der Diktatur, mit dem inzestuösen Vater, mit der sadistischen Mutter identifizieren können. Wir müssen so auch die Lust verspüren am Zerstören, die Lust, eine Brandbombe zu werfen, die Lust sadistische Aggressionen zu verspüren, denn die Bereitschaft dafür haben wir alle in unserem Unbewußten.“ Gleichzeitig sei Mitleid mit den PatientInnen tabu. Unter diesem Link findet sich mehr zu diesem Therapiemodell.
  • Der Gesamttext von Kernbergs beispielloser Publikation von 1999 ist hier zu finden.
  • Als ich im Jahr 2000 Kernbergs Thesen von 1999 las, habe ich spontan darauf reagiert: In einem 11seitigen Papier hatte ich seinen Ansatz ausführlich zitiert und kommentiert, damit per Internet insgesamt ca. 700 KollegInnen angeschrieben und um Rückmeldung gebeten, mit der Maßgabe, die Reaktionen gegebenenfalls zu veröffentlichen. Hier der Link zu dem Text …
  • … und zu den Reaktionen der von mir angeschriebenen Personen; u.a. haben 23 Professoren reagiert bzw. nicht reagiert.
  • Der Vollständigkeit halber sind hier alle weiteren Reaktionen auf meine Brief- und Email-Aktion nachzulesen.
  • Herr Tauchert vom saarländischen Gesundheitsministerium, der die Zuständigkeit der Politik für dieses Problem bestritt, hatte mich auf eine (damals noch nicht existierende) Psychotherapeutenkammer verwiesen. Als diese im Jahr 2004 gegründet wurde, habe ich versucht, bei diesem Fachgremium Aufmerksamkeit für das Problem „Kernberg“ zu erzeugen: Hier die Ergebnisse der Auseinandersetzung mit der Kammer und ihrer Präsidentin. Gleichzeitig gibt es dort weitere Hinweise darauf, wie Herr Kernberg aus dem Saarland Schützenhilfe bekommt: Durch Professor Krause und seine Mitarbeiterin Anke Kirsch.
  • Bernhard Trenkle von der MEG Rottweil hat im Jahr 2006 eine Jubelfeier mit Otto Kernberg durchgeführt. (Helm Steierlin saß dabei mit im Podium.) Trenkles Lobeshymnen auf Kernberg habe ich unter „Bernhard Trenkle, Rottweil, Helm Stierlin, Heidelberg, & Otto F. Kernberg“ zusammengefasst.
  • Inzwischen habe ich – aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums von Kernbergs „Lindauer Thesen“ – Erfahrungen damit gesammelt, wie Fachzeitschriften, die vorgeben, sich mit Traumatisierung zu beschäftigen, auf Kernberg-Kritik reagieren: „Trauma-Zeitschriften als ‚Feigenblaetter’? Oder: Wer hat (keine) Angst vor Otto F. Kernberg?“
    (Bei den Zeitschriften handelte es sich um „Trauma“ bzw. um „Trauma und Gewalt“.)
  • Neu: Bericht über den Protest gegen Kernbergs Auftritt an der Universität des Saarlandes: Lobbyarbeit für Kinderschänder.
  • Neu: Verweis auf einen von mir verfassten Artikel für die „junge Welt“ zu Kernbergs Auftritt bei den Kölner Therapietagen (30.10.09-01.11.09). In meinem Artikel haben zwei engagierte und geistvolle Blogger meinen perfiden Antisemitismus „entlarvt“. Der Text war eine ganze Zeit lang unter http://totenatur.wordpress.com/2009/11/01/der-hass-auf-das-unbewusste/ zu finden, wurde aber inzwischen aus dem Netz genommen. Da ich den Text damals kopiert hatte, kann ich ihn noch – zu Anschauungszwecken – auf meiner Webseite zur Verfügung stellen: Kunstreich & Naber). Auf diesen besonders originellen Vorwurf der Autoren Tjark Kunstreich und Loel Naber hier der Versuch einer Antwort.
  • Am 4. September 2010 tritt der Spezialist für kindliche Abartigkeiten bei einer Veranstaltung der „Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen (GePs) e.V.“ (gemeinsam mit dem „Hamburger Netzwerk Borderline“ und dem „Institut für Psychotherapie der Universität Hamburg“) zum Thema „Von Lust und Wollust“ auf. Er referiert dabei über die „Sexualität von Borderline-Patienten“ und leitet dann einen „Workshop“ für „Borderline-Störungen und Beziehungen“. Meine Korrespondenz mit dem Veranstalter, Dr. Birger Dulz, ist hier
  • Im Zuge dieser Veranstaltung gerate ich in die Diskussion mit der Chefreporterin eines Blattes, das sich kritisch gibt. Diese Korrespondenz ist hier Es zeigt sich, wie leicht pseudologisches Geschwätz von Menschen für bare Münze gehalten wird – selbst, wenn sie sich (angeblich) einer kritischen Publizistik verschrieben haben.
  • In einer vertieften Auseinandersetzung mit Kernbergs Artikel von 1999 (anlässlich seines Auftritts in Hamburg, 2010) arbeite ich die geradezu systematische Verwirrung heraus, die Kernberg hier einsetzt. Dahinter steckt aus meiner Sicht eine strategische Absicht: Durch die Verwirrung soll bei den LeserInnen die Suggestion verstärkt werden.
  • Neu: In einem Appell an die Mitglieder des Gremiums „Runder Tisch – Sexueller Kindesmissbrauch“ warne ich im Oktober 2010 die ca. 60 Mitglieder vor den m.E. schädigenden Auswirkungen einer Opferbeschuldigung à la Kernberg.
  • Neu: Bei meinen Bemühungen um eine Auseinandersetzung anlässlich von Kernbergs Auftritt in Lindau im Jahr 2011 habe ich zwei ablehnende Antworten erhalten, die ich besonders bemerkenswert finde. Die beiden Reaktionen – von Prof. Ulrich Sachsse und Dr. Wolf Büntig – habe ich hier dargestellt und eine davon ausführlicher kommentiert.
  • Im Jahr 2012 ergibt sich die Korrespondenz mit einem Institut in Andernach, deren Leiter Dipl. Psych. Werner Dinkelbach und Dr. med. Hermann Schubert. Diese Korrespondenz findet sich hier.
  • Ich schreibe im Jahr 2013 den Leiter der IDPAU im Berlin an, der eine Veranstaltung mit Herrn Kernberg durchführt. Text hier.
  • Ein Institut in Köln zeigt sich begeistert von Kernberg, ausdrücklich sein Leiter, Heinrich Breuer. Mehr dazu hier.

Vorweg seien die BesucherInnen dieser Seiten ausdrücklich gewarnt: Bei der Darstellung von Kernbergs Positionen kann ich mich einer ausdrücklichen Bewertung nicht enthalten. Kernberg ist für mich das Contergan der Psychotherapie: Unter dem Etikett eines „Heilverfahrens“ wird seit Jahren und Jahrzehnten eine Behandlung verkauft, die geradezu zwingend zu einer Verschlechterung des Zustandes derjenigen führen muss, die ihr ausgesetzt sind. Warnende Stimmen, die sich innerhalb der Psychoanalyse gegen diese „Theorie“ (Trieb-Theorie) gewendet hatten – z.B. Sandor Ferenczi, Karen Horney, Alice Miller, Jeffrey Masson – sind ausgegrenzt und diffamiert worden.

Es fragt sich: Wie lange noch? Wie lange noch werden VertreterInnen einer Theorie à la Kernberg die Möglichkeit haben, auf Kosten von Krankenkassen die kindlichen Opfer von brutalster Gewalt systematisch zu beschuldigen und zu beleidigen? Wie lange noch werden sie auf diese Weise dazu beitragen, die Betroffenen in Verzweiflung und Resignation hineinzutreiben?

Ein Appell an alle Verantwortlichen:

Kernbergs Thesen sind für mich das Contergan der Psychotherapie!
Er muss zum Rückruf seiner „Lindauer Thesen“ gedrängt werden!
Andernfalls sollte man ihm keine weiteren öffentlichen Auftritte gewähren!

Literatur:

Kernberg, Otto F. (1990 5.A): Borderline-Störungen und Pathologischer Narzißmus. Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M.

Kernberg, Otto F.: (1991 3.A) Schwere Persönlichkeitsstörungen. Theorie, Diagnose, Behandlungsstrategien. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart.

Kernberg, Otto F. (1993): Psychodynamische Therapie bei Borderline-Patienten. Unter Mitarbeit von Michael A. Selzer, Harold W. Königsberg, Arthur C. Carr und Ann H. Appelbaum. Verlag Hans Huber, Bern u.a.

Kernberg, Otto F. (1999): Persönlichkeit und Trauma. In: Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie (PTT) Heft 1, 1999