Fragen

… zu Wilhelm Jensen

Zunächst einige “links”

An verschiedenen Orten befinden sich Archive, in denen Briefe an und von Wilhelm Jensen bzw. seine Frau Marie aufbewahrt werden. Eine Übersicht findet sich hier.

Der größte Teil der Korrespondenz befindet sich in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek.

Die wunderschöne Novelle Gradiva findet sich als Volltext hier.

Eine ausführliche Würdigung von Wilhelm Jensen hat Herbert Huber ins Netz gestellt.

Fragen

Mich persönlich würde es interessieren, möglichst viele biographische Einzelheiten über Wilhelm Jensen herauszufinden. Mit wem hatte er Kontakt? Wo sind Spuren dieser Begegnungen zurückgeblieben?

Wer weiß womöglich Näheres über Clara Louise Adolphine Witthöfft (16.11.1838 – 02.05.1857) und ihre Familie?

Die Geschwister dieser Jugendliebe von Wilhelm Jensen waren:

– Eugen Witthöfft, geb. am 04.03.1823

– Christof Theodor Witthöfft, geb. am 21.03.1825

– Auguste Maria Pauline Witthöfft, geb. am 06.03.1826

– Ida Maria Conradine Witthöfft, geb. am 22.03.1828

– Carl August Friedrich Witthöfft, geb. am 09.10.1832

– Ludwig Sophus August Witthöfft, geb. am 03.10.1834

Allzu gerne wüsste ich auch, wer die Jugendfreundin aus Kiel war, der Jensen so offen über seine Liebe zu Clara Witthöfft geschrieben hatte (vgl. die Ausführungen zu Jensen), die im Jahr 1888 (oder 1889) einen Brief von Wilhelm Jensen erhalten hatte, der dann in einer Zeitung zum 2. Mai 1927 abgedruckt worden war. Der Anlass, aus dem diese Freundin Wilhelm Jensen gegenüber Clara Witthöfft erwähnt hat, dürfte wohl Claras 50. Geburtstag gewesen sein, der 16.11.1888.

Wilhelm Jensen hat am 24.12.1894 für eine „Margarete Canio“ (vielleicht auch: „Margarete Cunio“) das Buch „Heimkunft“ mit einer persönlichen Widmung versehen.

Die Widmung lautet:

Lange schwieg ich; immer dichter
Häuft das Alter Pflicht und Trieb.
Nimm zum Glanz der Tannenlichter
Diesen Gruß! Ob er nicht schrieb,
freundlich lieb
doch behalt’ trotzdem
den Dichter.

München-Schwabing, 24. Dec. 1894

In einem Brief von Margarete Canio (oder: Margarete Cunio) aus dem Jahr 1919 an Marie Jensen berichtet sie u.a. kurz über eine Begegnung mit dem jungen Kurt Eisner. [Eisner (1867-1919) hatte nach der Revolution in München im November 1918 als Ministerpräsident die Regierung geführt. Nach einer Wahlniederlage im Januar 1919 wurde er auf dem Weg in den Landtag, wo er seinen Rücktritt erklären wollte, von Graf Arco-Valley erschossen. Sein Tod war das Signal für die Ausrufung der Räterepublik.]

Mich würde interessieren, ob jemand Näheres über eine Margarete Canio oder Margarete Cunio weiß (wohl eine Zeitgenossin von Jensen).

In einem Brief an Wilhelm Raabe wird einmal eine Pastorin Brenke aus Graudenz erwähnt. Mich würden auch nähere Angaben zu der Person dieser Pastorin Brenke sehr interessieren.

Weiter interessiert mich, ob ein Nachlass des Tübinger Professors Theodor Jürgensen (1837 – 1907) existiert, mit dem Wilhelm Jensen über Jahre verbunden war. Briefe von Prof. Jürgensen an Jensen von 1859 – 1907 liegen im Jensen-Archiv in Kiel. Es würde mich interessieren, ob die Briefe Jensens an Theodor Jürgensen erhalten sind. Darüber hinaus würde mich ein Hinweis auf Lisbeth Jürgensen, die Tochter von Theodor Jürgensen und seiner Frau Ida (gest. 1915) interessieren (Geburtsdatum, eventuell Heiratsdatum).

Ebenfalls interessiert mich, ob Briefe Wilhelm Jensens erhalten sind an:
– Heinrich Brandt (1836 – 1910), Rechtsanwalt und Notar in Kiel
– die Familie Boie, Kiel
– die Familie Claudius
– Heinrich Schunck (1815 – 1896), Versicherungsagent aus Lübeck
– Dr. med. Carl Türk (1837 – 1890), Oberstabsarzt und Physikus der Hansestadt Lübeck.

Schließlich würden mich das Schicksal von einigen weiteren Personen im Umfeld von Wilhelm Jensen interessieren:

Luis Andreas Heinrich Güttner, geb. am 29.05.1843 in Hamburg

Pauline Margaretha Dorothea Christine Güttner, geb. am 28.02.1845 in Hamburg
[Sie stand im August 1868 im Dienst des Königlich-Preußischen Gesandten Herr von Kumptz, Harzburg, Neue Schaarsee, bzw. Hamburg, St. Georg, Holzdamm No. 14.]

Charlotte Elisabeth Fernanda Güttner, geb. am 18.09.1848 in Hamburg

Anna Güttner, geb. am 09.06.1852 in Hamburg

Gerne würde ich auch mehr Details klären zu Wilhelm Jensens Beziehung zu der Hamburgerin Sophie Stammann (12.01.1838 – 29.08.1876). Wer weiß Näheres über sie und ihre Tochter Julie Stammann (08.03.1863-23.03.1901)? (Mutter und Tochter sind übrigens beide im Alter von 38 Jahren verstorben.)

Julie Stammann hatte am 27. März 1890 Carl-Herrmann Fries-Schwenzen geheiratet.

Julie Fries-Schwenzen (geb. Stammann)

Diese Internet-Seite hatte bislang schon einen schönen Erfolg, weil ich über einen Nachfahren der Familie Fries-Schwenzen Details über den weiteren Werdegang von Julie Fries-Schwenzen erfahren, u.a. auch das hier abgebildete Foto eines Ölbildes von ihr aus späterer Zeit erhalten habe. Ganz herzlich danke ich Herrn Henning Fries Børke, Urenkel von Julie Fries-Schwenzen. Das Ölbild stamme vom Ehemann Julies. Der Urgroßvater habe das Bild 1891 in Berlin begonnen und es 1895 in Paris vollendet.

Henning Fries Børke: ”Ich kann ihnen über Julie und ihr Leben und Schicksal in Norwegen folgendes erzählen: Meine Urgrossmutter verbrachte die letzten 4 – 5 Jahre mit Ihrer Familie auf ”Rød Gård” ein Gut auf der Halbinsel ”Jeløya” ausserhalb ”Moss”, ein Städchen etwa 60 km südöstlich von Oslo. Sie hatten 4 Kinder; Hjalmar, Harald, Dua und Per (in dieser Reihenfolge). (Hjalmar 1881-1972, ist mein Grossvater).

Carl Hermann Fries Schwenzen war Berufsoffizier in einer Norwegischem Infanteribataillon. Er gab diese Karriere auf zugunsten der Malerei. Er besuchte ein Kunstakademie in Paris, und war eine Zeit lang beruflich tätig und erfolgreich als Maler. Hjalmar und Harald wurden in Norwegen sehr bekannt als Bühnen- u. Filmschauspieler. Sie haben beide u.a. Per Gynt auf der Hauptbühne in Oslo gespielt.

Hjalmar (Grossvater) und meine Grossmutter haben 1 Kind bekommen (meine Mutter …). Harald war verheiratet, hat aber keine eigenen Kinder gehabt. Per lebte in München als Film- und Fernseh-Drehbuch Autor. Seine bekanntesten Werke sind vielleicht “Ich denke oft an Piroschka” und “Das Erbe von Björndal”. Per war mit Hannelore Schützler (später Hannelore Beiger) verheiratet, und hatte ein Kind. Dua, die Schwester starb leider früh.“

Einen gewissen Anstoß zur Gestaltung der Figur des Ich-Erzählers in der Novelle “Der rote Schirm” (1892), der am Ende seine Offiziers-Laufbahn aufgibt, um sich der Kunst (Schriftstellerei) zu widmen, könnte womöglich auf die reale Geschichte des Carl Hermann Fries Schwenzen zurückgehen.

Über Hinweise zu den oben gestellten Fragen freue ich mich sehr!

Klaus Schlagmann