Antigone

…, ein großartiger Appell zur Bewahrung demokratischer Zustände

Antigone – menschenverlassene, gottgefällige Heldin

Die “Antigone” des Sophokles als Sophie Scholl der Antike

Vortrag für die Deutsch-Griechische Gesellschaft Saar am 07.06.2018

Für youtube aufbereitet und ergänzt.

Teil 1 (https://youtu.be/yeteGsBO4l8):

Es ist wohl eines der ältesten, überaus markanten Plädoyers für eine demokratisch verfasste Gesellschaft: ein Theaterstück, vor ca. 2500 Jahren geschrieben, und zwar von dem Athener Sophokles: “Antigone”.

Wie bei anderen Stücken von Sophokles auch, so gibt es auch in der “Antigone” mit psycho-logischem Blick Dinge zu entdecken, die bislang offenbar übersehen worden sind. (In den von mir verwendeten 12 Texten zu diesem Stück werden sie jedenfalls so nicht wahrgenommen.)

Diesen Vortrag habe ich am 07.06.2018 bei der Deutsch-Griechischen Gesellschaft Saar gehalten.

Im 1. Teil gebe ich eine Vorschau auf mein Referat, stelle die handelnden Personen vor, gebe ein paar Hintergrundinformationen. Dann beginne ich mit einer Darstellung der einzelnen Szenen.

Vorab sei schon gesagt: In meiner Auseinandersetzung mit den grandiosen Theaterstücken des Sophokles verfolge ich die Hypothese, dass diese Stücke jeweils als sehr konkrete Gleichnisse gedacht sind, um den Athenern in Bezug auf die aktuelle politische Situation einige Denkanstöße zu geben. In diesem Stück (ca. 442 v.u.Z.) verfolgt m.E. Sophokles folgende Absicht:
– Er bekräftigt die ein Jahr zuvor gefallene Entscheidung, dass ein Repräsentant des attischen Adels – Thukydides, Sohn des Melesias – ein Jahr zuvor per “Scherbengericht” für 10 Jahre in die Verbannung geschickt worden war. (Das “Scherbengericht” bot den Athenern die Möglichkeit, Bürger von der politischen Beteiligung in ihrer Stadt auszuschließen, die sich undemokratischer Haltungen verdächtig machten. Eine Institution, die vieleicht auch unseren heutigen “Demokratien” gut tun würde, um PolitikerInnen mit allzu selbstherrlichem Agieren quasi abzumahnen.)
– Er plädiert für eine friedensorientierte Politik – hier: für eine konsequente Aussöhnung Athens mit Sparta.
– Er bestärkt seine Mitbürger darin, politisch aktiv und selbstbewusst zu sein.
– Er unterstützt den damaligen Wortführer der demokrtisch gesinnten Partei, den herausragenden Politiker Perikles.

Dieses Stück gibt in einem bestimmten Punkt bis heute ein Rätsel auf, für das ich eine – bislang wohl nicht bedachte – Lösung anbiete. Darüber hinaus ist ein eklatanter Widerspruch in diesem Stück bis heute m.E. nicht angemessen aufgelöst worden. Eine m.E. plausible Auflösung möchte ich hier anbieten.

https://youtu.be/yeteGsBO4l8

Teil 2 (https://youtu.be/FZk0HJGC5i4):

Im Teil II meines Vortrags gehe ich nun weiter die Details des Dramas durch und beschreibe einerseits eine rätselhafte Stelle in der Aussage der Antigone, die bis heute Rätsel aufgibt (und schlage dafür eine neue “Lösung” vor). Darüber hinaus gibt es einen rätselhaften Widerspruch, der in aller Regel in der Literatur überhaupt nicht wahrgenommen wird bzw. nur höchst seltsam und m.E. unangemessen aufgelöst wird. Auch hierzu von meiner Seite eine neue Art der Auflösung.

Dieser neue Deutungs-Hintergrund bildet die Basis für eine klare Deutung des Stückes. In diesem Stück (ca. 442 v.u.Z.) verfolgt m.E. Sophokles folgende Absicht – wie utr Teil 1 bereits gesagt:
 – Er bekräftigt die ein Jahr zuvor gefallene Entscheidung, dass ein Repräsentant des attischen Adels – Thukydides, Sohn des Melesias – ein Jahr zuvor per “Scherbengericht” für 10 Jahre in die Verbannung geschickt worden war. (Das “Scherbengericht” bot den Athenern die Möglichkeit, Bürger von der politischen Beteiligung in ihrer Stadt auszuschließen, die sich undemokratischer Haltungen verdächtig machten. Eine Institution, die vieleicht auch unseren heutigen “Demokratien” gut tun würde, um PolitikerInnen mit allzu selbstherrlichem Agieren quasi abzumahnen.)
– Er plädiert für eine friedensorientierte Politik – hier: für eine konsequente Aussöhnung Athens mit Sparta.
– Er bestärkt seine Mitbürger darin, politisch aktiv und selbstbewusst zu sein.
– Er unterstützt den damaligen Wortführer der demokrtisch gesinnten Partei, den herausragenden Politiker Perikles.

Dieses Stück gibt in einem bestimmten Punkt bis heute ein Rätsel auf, für das ich eine – bislang wohl nicht bedachte – Lösung anbiete. Darüber hinaus ist ein eklatanter Widerspruch in diesem Stück bis heute m.E. nicht angemessen aufgelöst worden. Eine solch plausible Auflösung möchte ich hier anbieten. Hier stelle ich dann auch dar, wie in der sonstigen Literatur diese zwei markanten Textstellen (miss-)verstanden werden.

https://youtu.be/FZk0HJGC5i4

Eine schriftliche Fassung zu meinen Erkenntnissen findet sich in dem Rubikon-Beitrag “Absage an Tyrannei” unter: https://www.rubikon.news/artikel/absage-an-tyrannei