Als Autor von …

… verschiedenen Schriften, die sich vor allem um psychoanalytische Interpretationen von Geschichten drehen, sind mir – so behaupte ich – verschiedene Entdeckungen gelungen. Die entsprechenden Bücher habe ich bis Juli 2022 zumeist im Selbstverlag vertrieben. Danach habe ich meinen Verlag aufgegeben und bin vor dem Wahnsinn in Europa nach Zentralamerika geflohen. Die meisten Texte sind also – wenn überhaupt – nur noch im Antiquariat zu finden.
 

Ödipus – komplex betrachtet.

Männliche Unterdrückung und ihre Vergeltung durch weibliche
Intrige als zentraler Menschheitskonflikt. Nebst Ausführungen zu dem
schönen und selbstbewussten Jüngling Narziss. Der Beitrag alter Mythen
zur Überwindung eines modernen Irrglaubens.

(Erschienen im Juli 2005, 720 Seiten, Paperback)

[Um Missverständnisse zu vermeiden: „Männliche Unterdrückung“
bedeutet nicht etwa „Unterdrückung von Männern“ durch z.B. Frauen.
Sondern es geht – umgekehrt – um Unterdrückung von Frauen DURCH Männer,
gegen die sich Frauen bisweilen – berechtigter Weise – zur Wehr setzen.
Gerade in den griechischen Mythen scheinen sich mir derartige
Geschichten immer wieder zu spiegeln.] Leider werden oft Kinder in diese
Konflikte der Erwachsenen hineingezogen. Hätte sich auf der ganzen Welt
ein gegenseitiger Respekt zwischen Männern und Frauen entwickelt, dann
ließe sich wohl eine Menge Spannung in diesem Verhältnis vermeiden.]

Umschlag von “Ödipus – komplex betrachtet” (2005)

Eine meiner Entdeckungen betrifft die Interpretation des Stückes
„König Ödipus“ von Sophokles. Dort habe ich die „Lüge der Iokaste“
durchschaut, die über ca. 2.000 Jahre hinweg unerkannt geblieben war.
Ein Althistoriker, Prof. Egon Flaig, hat mir bescheinigt, dass ich hier
eine „Trouvaille“ – eine außerordentliche Entdeckung – gemacht hätte.
(Dass er sich dieser Entdeckung bedient hat, ohne mich zu zitieren,
steht auf einem anderen Blatt.)

InhaltsverzeichnisLeseprobeKurzfassung meiner Ödipus-Interpretation für das Begleitheft zu Bodo Wartkes Solo-Kabarett “König Ödipus”

 

Narzissmus – was genau soll das eigentlich sein? 

Und wer war gleich nochmal sein Namensgeber, dieser Narziss?

(Erschienen im Dezember 2019, 326 Seiten, Hardcover)

Einband Vorderdeckel zu ISBN 978-3980527255

Vorderdeckel von “Narzissmus – was genau soll das eigentlich sein?”

 

Eigene Webseite zum Thema:
narzissmus-diskussion.de

„Narzissmus“ soll so etwas bezeichnen wie übersteigerte Selbstbezogenheit und Beziehungsunfähigkeit. Es ist gewissermaßen ein neoliberaler Kampfbegriff, mit dem nur allzu leicht den Opfern von Schicksal und Gewalt ein „Selbst schuld!“ entgegen gehalten wird.

Dabei erzählt der sensible und kluge Mythos von Narziss in einfühlsamer Weise von Grundproblemen der Menschheit – vom Leiden an der Vergänglichkeit geliebter Angehöriger (und auch an der eigenen Vergänglichkeit), aber auch vom Leiden an der Aufdringlichkeit ungeliebter anderer, die auf eine (berechtigte) Abfuhr mit psychischer bzw. physischer Gewalt gegen Narziss reagieren.

In dem Buch zeichne ich die recht groteske Entstehungsgeschichte dieses Begriffes nach, der im Jahr 1899 aus einem Missverständnis zwischen Havelock Ellis und Paul Näcke entsteht.

Sigmund Freud macht sich am Ende seinen ganz eigenen Reim auf das Konzept der beiden und definiert ein absurdes Sammelsurium von RepräsentantInnen des Narzissmus, das im Grunde das exakte Gegenteil des mythologischen Narziss umreißt.

Gänzlich absurd wird es, wenn nun – gerade in jüngster Zeit – mit dem verformten Begriff „Narzissmus“ der Mythos von dem schönen Jüngling Narziss neu „analysiert“ wird. Da wird ihm dann allen Ernstes Beziehungsunfähigkeit vorgeworfen, weil er die Beziehungsangebote von zwei Männern oder einer hohlen Tussi ablehnt. Die (internationalen) VerfasserInnen von psychologischer Ratgeberliteratur oder (vermeintlich) wissenschaftlicher Analyse schrecken selbst vor einer groben Verfälschung des Mythos nicht zurück – offenbar um den krassen Widerspruch zwischen antiker Erzählung und moderner Begrifflichkeit notdürftig zu verschleiern.

Wenn auch die Resultate solcher Lügenkampagnen im Grunde lächerlich sind – ihre Folgen sind es nicht. In der therapeutischen Wirklichkeit ist Narzissmus schon längst zum Zauberwort geworden, mit dem selbstbewusster Widerspruch gegen therapeutische Besserwisserei abgestraft wird, mit dem die Opfer von Gewalt zu TäterInnen erklärt werden, mit dem TherapeutInnen ihre übelsten Fehlbehandlungen den Opfern selbst anlasten. Für mich ist dieses Konzept „das Contergan der Psychotherapie“: Scheinbar soll damit ein Verständnis menschlicher Probleme gelingen, tatsächlich wird jedoch unnötiges Elend und Leid geschaffen – seit über hundert Jahren. Höchste Zeit, dieses Mittel vom Markt zu nehmen.

Einband Rückendeckel zu ISBN 978-3980527255

Einband Rückendeckel zu “Narzissmus – was genau soll das eigentlich sein?”

Auch in der öffentlichen Debatte erfüllt dieser gänzlich unklare, wirklichkeitsverkehrende Begriff eine ideologische Funktion: Es kommt zu einer erwünschten Diffusion. Einerseits wird vermittelt, dass die übelsten Figuren der Weltgeschichte – Hitler, Stalin. Pol-Pot – „Narzissten“ sind. Andererseits wird verkündet, dass „wir alle“ irgendwie „narzisstisch“ sind. Wir haben also jeweils nur die politische Führung, die wir auch verdient haben. Prozesse von massiver medialer Manipulation oder gar massive Eingriffe von außen in Richtung „Regime-Change“ sind da angeblich völlig unerheblich.

Umschlag-Bilder – InhaltsverzeichnisLeseprobe ILeseprobe II  – Webseite zum Thema

Zum Thema „Narzissmus” ist im Juni im R.G. Fischer Verlag, Frankfurt, mein Buch „Die Narzissmus-Lüge” erschienen.

 

Eine Neu- und Kurzfassung meiner Gedanken zum “Narzissmus” konnte ich 2021 im R.G. Fischer Verlag publizieren: „Die Narzissmus-Lüge. Über den Missbrauch eines emanzipatorischen Mythos.“

Die einzelnen Kapitel dieses Buches habe ich für meine Webseite selbst gelesen. Hier der link zu den entsprechenden Videos.

Abbild des Buches "Die Narzissmus-Lüge"
Vorderseite des Buch-Covers von „Die Narzissmus-Lüge“

Besprechung von Prof. Petzold

Prof. Dr. Hilarion Petzold schreibt zu dem Buch: „Die traditionelle Psychotherapie aller ‚Schulen‘, der tiefenpsychologischen zumal, ist belastet von zahlreichen ideologiegesättigten Konzepten, die strittig, schlecht fundiert, fehlerhaft sind – zu Lasten der PatientInnen. Begriffe wie Objektbeziehungen (sprachlogischer Unfug!), Narzissmus, Borderline, Oedipus-Komplex usw. werden als Ballast mitgeschleppt und nur wenige finden den Mut, etablierte Fehlkonzepte zu konfrontieren. Klaus Schlagmann hat sich über zwei Jahrzehnte kritisch mit problematischen Kernkonzepten der Psychotherapie auseinandergesetzt. Mit den Übersichtsband ‘Die Narzissmus-Lüge‘ hat er sich kritisch mit einem Begriff auseinandergesetzt, der sich erstens als ein völlig unfundierter Rückgriff auf den antiken Narziss-Mythos erweist, und der zweitens einen klinischen Pseudobegriff etabliert hat mit einem hohen Stigmatisierungspotential. Er wird sehr vielfältig und unscharf gebraucht und verfehlt das angezielte Störungsspektrum. Wenn es um tiefgreifend gestörte Selbstprozesse geht, so sollte man diese auch sauber phänomenologisch-deskriptiv zu erfassen suchen und ihre Hintergründe sorgfältig aufzuhellen bemüht sein, in einer prozessualen Diagnostik, die dem Leiden und den Problemen des Patienten/der Patientin gerecht wird: Er sollte ‚Wege der Heilung‘ eröffnen, statt in ein ‘patient blaming‘ zu entgleisen, wie es Schlagmann mit vielfachem Beispielen zu dokumentieren vermochte. Man muss mit diesem Jargon und diesem Wust an Spekulationen aufhören – so seine Botschaft, der man nur zustimmen kann.

Rückseite des Buch-Covers von "Die Narzissmus-Lüge"
Rückseite von „Die Narzissmus-Lüge“

 

 

GRADIVA. Wahrhafte Dichtung und wahnhafte Deutung.

Der vollständige Briefwechsel von Wilhelm Jensen und Sigmund Freud, Erläuterungen zu Jensens Novelle ‚Gradiva’ und ihrer Interpretation durch Freud, Jensens Lebenswirklichkeit, einige seiner Gedichte – darunter sein Spottgedicht auf Freuds Deutung – und der illustrierte Gesamttext der ‚Gradiva’ (unter Einbezug der Erstveröffentlichung von 1902).

(Erschienen im Oktober 2012, 240 Seiten, Hardcover)

Buchumschlag von Klaus Schlagmann:

Buchumschlag von Klaus Schlagmann: “Gradiva. Wahrhafte Dichtung und wahnhafte Deutung” (2012)

Das Objekt von Freuds umfangreichster Literaturbetrachtung ist die Novelle „Gradiva“ von Wilhelm Jensen. 1996 hatte ich erstmals die Abhandlung von Freud gelesen – in einer Ausgabe des Fischer Verlags. Dort sind in der Einleitung auch Jensens Briefe an Freud abgedruckt, in denen er Freud den Hintergrund seines Schaffens sehr ausgiebig erläutert. Es hatte mich unmittelbar gereizt, die Lebenswirklichkeit des von Freud übel geschmähten Wilhelm Jensen zu beleuchten. Die Ergebnisse meiner jahrelangen Recherchen belegen, dass Jensen gegenüber Freud voll und ganz aufrichtig war. Erinnerungen an eine Kindheitsfreundin, verstorben im Alter von 18 Jahren, sowie an eine 36-jährig verstorbene Bekannte haben sein Schreiben wesentlich bestimmt. Seine brieflichen Auskünfte gegenüber Freud sind aufrichtig und wahr. Bis heute glauben die VertreterInnen der Psychoanalyse jedoch, dass Freuds Deutung – Jensen sei in eine körperbehinderte Schwester verliebt gewesen – viel besser passt. Der Dichter wird weiterhin von Seiten der psychoanalytischen „Wissenschaft“ diffamiert und lächerlich gemacht. Bei meinen Recherchen wurden mir am Ende auch drei Briefe Freuds an Jensen zugänglich gemacht, die ich in diesem Buch publizieren konnte – nachdem sie mehr als hundert Jahre als verschollen galten.

Bei dieser Publikation ist mir allerdings ein Fehler unterlaufen: Ich hatte ein Gedicht von Jensen, das sich vordergründig über eine etwas weltfremde Analyse des Verhältnisses von Johann Wolfgang von Goethe zu Friederike Brion lustig macht, als verschlüsseltes Spottgedicht auf Freuds Deutung interpretiert. Dies ist allerdings definitiv unmöglich, da das Gedicht nachweislich VOR Freuds Abhandlung erschienen ist. Prof. Albrecht Hirschmüller danke ich für den unwiderlegbaren Nachweis. Es bleibt damit nur der Hinweis auf eine merkwürdige Synchronizität. Jensens Gedicht bezieht sich somit wohl tatsächlich „nur“ auf die Arbeit von Albrecht Bielschowsky „Friederike und Lili“ (1906), der sich eine verklärende Untersuchung des Verhältnisses des jungen Goethe zu Friederike Brion erlaubt – einzig auf der Grundlage einiger Briefe und Texte. Und praktisch gleichzeitig passiert Jensen selbst etwas ganz Ähnliches: Aufgrund einiger von Jensens Texten kommt Sigmund Freud zu seiner versponnenen Analyse des Liebeslebens von Wilhelm Jensen. Auch Freud tendiert dazu, dem fiktiven Norbert Hanold aus der Novelle – damit aber auch dem Autor Wilhelm Jensen selbst – ein asexuelles Leben zu attestieren: Norbert Hanold, so Freud, lebe “in dauerhafter Abwendung vom Weibe”.

InhaltsverzeichnisKlappentextBilder aus dem Inneren des BuchesLeseprobeKurzbeitrag 

Zur Rehabilitation von ‚Dora’ und ihrem Bruder

Oder: Freuds verhängnisvoller Irrweg zwischen Trauma- und Triebtheorie. Bd. I: Der Fall ‚Dora’ und seine Bedeutung für die Psychoanalyse.

(Erschienen 1997, 200 Seiten, Paperback)

Vorderdeckel ISBN 978-3980527224

Umschlag von “Zur Rehabilitation von ‘Dora’ und ihrem Bruder.”

In diesem Buch beschäftige ich mich mit der auf dieser Webseite auch in Grundzügen dargestellten Behandlung von Ida Bauer. Auch bei dieser Fallgeschichte komme ich bei der Analyse von beispielsweise den Träumen Ida Bauers zu ganz anderen Ergebnissen als Freud.
(Band II, der sich ausführlicher mit Idas Bruder Otto beschäftigen sollte, ist bislang nicht erschienen – Informationen auf dieser Webseite zu Otto Bauer finden sich hier.)

InhaltsverzeichnisLeseprobe

 

 
In diesem Text hatte ich erstmals die psychoanalytischen Fehldeutungen von “König Ödipus”, dem Narziss-Mythos und der Novelle “Gradiva” von Wilhelm Jensen aufgegriffen und ihnen widersprochen. Die damaligen Einsichten haben sich dann im Laufe der Jahre noch vertieft.
 
 
In diesem Text hatte ich meine Erkenntnisse zum “König Ödipus” erstmals vertieft.